amarillo-slim-prestonName: Thomas Austin Preston jr.
Spitzname: Amarillo Slim
Geboren:  31. Dezember 1928
Geburtsort: Johnson, Arkansas, USA
WSOP: 1972
Bracelets: 4
Im Geld: 9
Besondere Kennzeichen: nicht bekannt

Hände: nicht bekannt.

Biographisches und Anekdotisches:
Thomas „Amarillo Slim“ Preston war zu seiner großen Zeit der erste „Popstar“ der Pokerszene. Eine schillernde Persönlichkeit mit einem riesigen Ego und starken Sprüchen. Sein Leben entbehrt aber nicht dunkler Schatten, die zeigen, dass der Pokertisch nicht nur von Helden bevölkert wird.
Preston ist eine Pokerlegende und ein Zocker alter Schule. Er behauptet (wie manch anderer Spieler auch) der größte Pokerspieler aller Zeiten zu sein und auf alles zu wetten, was man sich nur denken kann. Zu Beginn seiner Laufbahn zog er mit Doyle „Texas Dolly“ Brunson und Sailor Roberts durch die Gegend auf der Suche nach Fischen, die sich ausnehmen lassen. Er ist einer der berühmtesten sogenannten „rounders“, häufig etwas holprig übersetzt als „Kartenhai“. Er spielte in Pokerrunden mit den beiden amerikanischen Präsidenten Lyndon Johnson und Richard Nixon sowie mit Hustler-Herausgeber Larry Flint.
Seine Medienpräsenz in den Siebzigern war einzigartig. Er trat in fast allen bekannten Fernsehshows Amerikas auf: Sixty Minutes, allein 11 Mal in der Tonight Show, Good Morning America, die Tomorrow Show, Panorama, LA Today und AM Los Angeles. Im Kino war er in „I’ve got a secret“ zu sehen, in dem Film geht es um einen Mann, der in einer Nacht am Pokertisch 190.000 $ verspielt hat. Über die Pokerszene hinaus berühmt wurde er mit einem Auftritt in dem Robert Altaman Film „California Split“ aus dem Jahr 1974. Dort agierte er neben so großartigen Schauspielern wie Elliot Gould und George Segal. Zurzeit ist wohl ein Film über das Leben von Amarillo Slim in Arbeit, den Nicolas Cage produziert und in dem dieser auch die Hauptrolle übernehmen will. Könnte großartig werden, hoffen wir, dass alles klappt.
Wenn man liest, dass Preston über 50 Jahren verheiratet war, drei Kinder hat und seit einiger Zeit ruhig auf seiner Ranch bei Amarillo lebt, könnte man den Eindruck bekommen, dass er außerhalb des Pokertischs ein untadeliges Leben führt. Leider aber legten sich in den letzten Jahren einige dunkle Schatten über dieses Image. Im Jahr 2003 soll er in einem Radiointerview antisemitische Äußerungen über Joey Bishop (Schauspieler und Komiker, Mitglied des „Rat Packs“, der Gruppe um Frank Sinatra) gemacht haben.
Im August des gleichen Jahres wurde er wegen eines ungleich schlimmeren Deliktes angeklagt. Preston wurde bezichtigt, sich an seiner 12-jährigen Enkeltochter unsittlich vergangen zu haben. Am Ende bekannte er sich schuldig und wurde zu einer Geldstrafe und zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt.
Nach fünfjähriger Pause konnte er im hohen Alter wieder ein Turnier in den Geldrängen abschließen.
Literatur:
Play poker to win, Grosset and Dunlap, 1973, Neuerscheinung 2005 von HarperCollins in einer überarbeiteten Auflage als Amarillo Slim's play poker to win: million dollar strategies from the legendary world series of poker winner
Amarillo Slim in a World Full of Fat People, 2003

Montag, 1 Juni 2009 Author: hegelito

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